
🐰 Mythos oder Wahrheit: Kaninchen und Giftpflanzen – Wie gefährlich ist es wirklich?
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Wenn es um die Ernährung und das Wohlbefinden unserer Kaninchen geht, kursieren unzählige Meinungen – besonders zum Thema Giftpflanzen. Einige behaupten: „Kaninchen wissen instinktiv, was sie fressen dürfen.“ Andere schlagen Alarm bei jeder Wildpflanze, die in die Nähe des Geheges kommt. Doch was ist dran? Mythos oder Wahrheit? In diesem Beitrag klären wir auf, was Kaninchen wirklich vertragen, wie gefährlich Giftpflanzen sein können und ob man sich auf den Instinkt der Tiere verlassen kann.
Viele Halter*innen gehen davon aus, dass Kaninchen – wie ihre wilden Verwandten – automatisch wissen, welche Pflanzen sie meiden sollten. Diese Annahme basiert auf dem Verhalten von Wildkaninchen, die sich in ihrer natürlichen Umgebung gezielt von bestimmten Pflanzen fernhalten.
Doch hier liegt der Knackpunkt:
Unsere Hauskaninchen leben nicht in freier Wildbahn. Sie haben häufig keinen Zugang zu einer großen Auswahl an Pflanzen, sind auf das angewiesen, was wir ihnen bieten – und sie lernen nicht durch Erfahrung oder Nachahmung wie ihre wilden Artgenossen.
Fakt ist:
🛑 Hauskaninchen können Giftpflanzen fressen – und daran sterben.
Es gibt viele Pflanzen, die für Kaninchen giftig sind – und das teils schon in kleinen Mengen. Die Wirkung reicht von Verdauungsbeschwerden über Atemnot bis hin zum plötzlichen Tod.
Einige der bekanntesten giftigen Pflanzen für Kaninchen:
Eibe – bereits wenige Nadeln können tödlich sein
Fingerhut (Digitalis) – stark herzschädigend
Tollkirsche – enthält Atropin, extrem giftig
Maiglöckchen – führt zu Herzrhythmusstörungen
Goldregen – alle Pflanzenteile sind giftig
Rhododendron – verursacht Magen-Darm-Probleme und Herzstillstand
Auch viele Zimmerpflanzen wie Dieffenbachia, Gummibaum oder Philodendron sind für Kaninchen giftig und sollten nicht erreichbar sein.
Zwar haben Kaninchen einen gewissen natürlichen Instinkt, doch dieser ist bei hausgehaltenen Kaninchen nicht zuverlässig genug, um sie vor jeder Gefahr zu schützen. Besonders junge, kranke oder aus reiner Wohnungshaltung stammende Tiere haben oft keinen Bezug zur Natur – sie probieren vieles einfach aus Neugier oder Langeweile.
Außerdem: Ein Kaninchen, das hungrig ist, frisst im Zweifel alles. Wenn im Freigehege nichts anderes wächst, wird auch an der vermeintlich unappetitlichen Pflanze geknabbert.
Damit deine Kaninchen gesund bleiben, solltest du auf einige Grundregeln achten:
Bevor du Wildkräuter oder Zweige anbietest, informiere dich genau, ob sie für Kaninchen geeignet sind.
Achte darauf, dass keine giftigen Pflanzen im Auslauf wachsen oder von außen ins Gehege hineinragen.
Wenn deine Kaninchen in der Wohnung frei hoppeln, sollten alle giftigen Pflanzen in unerreichbarer Höhe stehen – oder am besten ganz entfernt werden.
Wenn du dir bei einer Pflanze nicht sicher bist, ob sie verträglich ist, gilt: Nicht verfüttern! Lieber auf Nummer sicher gehen.
Der Glaube, dass Kaninchen automatisch wissen, welche Pflanzen gefährlich sind, ist ein Mythos, der im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Verantwortungsvolle Haltung bedeutet auch, sich über potenzielle Gefahren zu informieren und entsprechend zu handeln.
💡 Wissen schützt – und rettet Leben.
Wenn du dir unsicher bist, ob eine Pflanze ungefährlich ist, recherchiere gründlich oder frage bei tierkundigen Stellen oder Tierärzt*innen nach.
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